SAMBIA 2013

Die Zeit an der Abteilung für Mass Communication an der Uni in Lusaka wird eingerahmt von zwei Ausflügen. Zuerst bin ich im Luangwa National Park, wo ich auch eine Primar- und Sekundarschule besuche. Die zweite Reise führt nach einem Monat Unterricht zum Zambezi Fluss an der Grenze zu Zimbabwe. Mugurameno, ein Dorf mit Strohdächern und Internetanschluss.

UNTERRICHT AN DER UNZA

Eine neue Klasse. Wie immer geht es um Basics des Fotografierens, bevor die grosse Aufgabe, die Reportage zum Thema «My Zambia» beginnt. Das Engagement der Studentinnen und Studenten ist enorm.

FOTOGRAFIEREN

Gestern Nachmittag war die Abteilung wie leergefegt. Alle Studenten nahmen an der Demo vor der Uni teil. Ein Mädchen, welches im Studentenheim wohnte, war gestorben. Das Gerücht geht, dass sie Typhus hatte. Die sanitären Anlagen in den Studentenhäusern sei teilweise eine Katastrophe und für die Verbreitung von Typhus verantwortlich. Die Polizei wurde sofort aufgeboten und das Tränengas biss in der Nase. Meine B360-Kollegin Marianne und ich sassen ahnungslos in unserem kleinen Büro und wunderten uns über die Schreie draussen. Dann stürmten zwei Studentinnen unser Büro und zeigten mir stolz die Fotos, die sie unbemerkterweise von der Demo schiessen konnten. Heute kam das Bild auf die Titelseite der «The Post», online wie in der Printausgabe. Vorhin hat sie mir ein SMS geschrieben, dass das Foto dank meiner guten Tipps so toll geworden sei. She made my day!

Die Abklärungen, ob das Mädchen wirklich an Typhus gestorben sei, dauern 14 Tage.
Sie starb anscheinend an einem unsorgfältig durchgeführten Schwangerschaftsabbruch.

LOWER ZAMBEZI

Erholung pur am Zambezi River. Nochmals Wärme tanken, bevor es zurück in die kalte Schweiz geht. Es hat viele wilde Tiere. Und wie bei uns gibt das Zusammenleben Mensch – Tier Diskussionen. Die Krokodile bringen die Frauen beim Wasser holen am Fluss um. Die Elefanten zerstören regelmässig die Hälfte der Ernte der Dorfbewohner. Wildern wird hart bestraft. Also versuchen die Dörfer die Elefanten mit Lärm abzuhalten und mit Bienenstöcken am Rand der Felder.
Meine Studentinnen und Studenten kommen aus Dörfern wie diesem: sie erfüllen unsere Clichés vom einfachen Leben unter afrikanischer Sonne: Noch meist strohbedeckte Hütten, das Wasser wird am Brunnen von Hand gepumpt, kleine Schulzimmer für 60 Schüler pro Klasse. Und doch, es hat Solarpanels für den Strom und für das Laden der Handys. Seit 3 Monaten wohnt eine Krankenschwester im Dorf für die Betreuung der ca. 3000 Einwohner. Ein neues Klassenzimmer wird in Fronarbeit von den Dorfbewohnern selbst erbaut.